Intelligente Assistenzsysteme - Leipzig testet das barrierefreie Wohnen

04 Aug 2016
An einer Wand hängt ein Schild mit der Aufschrift "Schnittstelle für Smartphone/Tablet" | Bildrechte: W&R"

Das barrierefreie Wohnen wird in Zukunft auch in Sachsens Großstädten immer wichtiger. Der Verband der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften (VSWG) und das Innenministerium haben jetzt ein Pilotprojekt in Leipzig angeschoben. Fünf Wohnungen wurden mit intelligenten Assistenzsystemen wie Notrufanbindung und LED-Lichtern ausgestattet. Die ersten Mieter sind bereits eingezogen.

Die Wohnungen in Gohlis und Grünau sind mit dem altersgerechten Assistenzsystem AAL, einer Notrufanbindung und beleuchteten Tastern ausgestattet. Darüber hinaus geben LED-Lichter Orientierung im Dunkeln. Außerdem können Smartphones und Tablets an eine Schnittstelle angeschlossen werden. Die Wohnungen in den Stadtteilen Gohlis und Grünau haben also alles, was für ein selbstbestimmtes Wohnen und Leben im Alter notwendig ist.

"Wir werden nicht nur immer mehr, sondern auch immer älter und wollen trotzdem selbstbestimmt leben."
Steffen Foede Wohnungsgenossenschaft UNITAS

Nettokaltmiete bleibt stabil

Kaum ein ostdeutscher Rentner könne sich eine Neubau- oder aufwendig sanierte Wohnung für acht bis zehn Euro pro Quadratmeter leisten, fügte Steffen Foede, Vorstand der UNITAS hinzu. Dieses Dilemma sei zumindest für die umgebauten Wohnungen gelöst worden.

10.000 Euro wurden in die drei Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft Unitas und zwei Wohnungen der Wohnungsbaugenossenschaft Burgstädt investiert. Als Gegenleistung haben sich die beiden Wohnungsgesellschaften dazu verpflichtet, die Nettokaltmiete in den kommenden zehn Jahren nicht über 6,50 Euro pro Quadratmeter anzuheben.

"Auffällig dabei war, dass diese nicht nur für die ältere Generation interessant sind."
Steffen Foede Wohnungsgenossenschaft UNITAS

VSWG-Vorstand Axel Viehweger sagte zudem, eine längere Verweildauer in den Wohnungen führe zu einer Entlastung des Sozialsystems.

Erfahrungsbericht in einem halben Jahr

Ein halbes Jahr nach ihrem Einzug werden die Mieter der fünf Testwohnungen nach ihren Erfahrungen befragt. Ergebnis des Pilotprojektes sind sinnvolle Ausstattungsmerkmale für generationengerechtes und bezahlbares Wohnen. Diese Merkmale sollen die Basis für einen Standard sein, der im Bedarfsfall der Städtebau- und Wohnraumförderung zugrunde gelegt werden kann.

Im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG) sind 217 Wohnungsgenossenschaften organisiert. Sie bewirtschaften ein Fünftel des gesamten Mietwohnungsbestands in Sachsen. Darin wohnen etwa 500.000 Menschen.

Quelle: MDR Sachsenspiegel 04.08.2016

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